Ein Thema für mündige Kaninchenhalter:
 

Kaninchenhaltung im Garten
mit Hilfe eines
Elektro-Weidezauns

Wie ein Kleintierweidezaun unseren Kaninchen
Freilauf im Garten ermöglichte und
sie seit dem Jahre 2005
vor räuberischen Übergriffen schützt.

 

 
 

                                                                                                                             layout, text und bilder
Peter Bechen 2007

 

 

  

Vorwort

Im Jahre 2005 ist <Brauner Bär> aus dem Hause Buchte in unser Leben getreten. Schon nach wenigen Wochen hat der "Stallhase" inzwischen stubenrein geworden unser halbes Haus in Besitz, äh "in Duft" genommen, ohne dabei Kabel oder Möbel anzuknabbern. Na ja, es ist halt ein besonderes Tier, wie ja alle Tierhalter bekanntlich nur besondere Tiere ihr Eigen nennen. Aber auf Dauer ist selbst ein 350 qm großes Haus für einen unkastrierten Rammler nicht befriedigend.

Dort draußen vor der Tür scheint die Sonne, wachsen die knackfrischen Kräuter, platscht der Regen und man bekommt auch mal nasse "Socken", die Landschaft verändert sich und der Wind trägt Düfte herbei, Nebel steigt auf, Wolken ziehen vorbei, Blumen blühen auf,  Bienen summen ..... man spürt auch Gefahren im Freien, auf die man als klassisches Beutetier reagieren muss - draußen ist mehr Leben - und eventuell sogar irgendwo  eine Häsin!

Viele Kaninchenfreunde mit Gärten bauen relativ kleine Gehege aus Holz und Maschendraht. Das wollten wir nicht.

Der erste Versuch, dem Herrn von Hops ein nettes, sicheres Fleckchen im Garten mit Metallmaschendraht-Holz-Elementen abzustecken, ging in die Hose.

Einfache, nicht elektrische, grifffeste Eingrenzungen ohne hoch gespannten Effekt  sind  nun mal kein ernst zu nehmendes Hindernis,  werden von innen und außen mit den Zähnen und Krallen "bearbeitet", dann auch untertunnelt und ganz locker von Katzen, Füchsen oder Hunden sogar übersprungen. An "griffigen" Umzäunungen hangeln sich kletterfreudige Räuber wie z.B. der Marder ohne Probleme hoch, selbst wenn die Mauer oder das Maschendrahtelement eine Höhe von 2 Meter oder mehr hätte.

 

  

 
Großweidegrundbesitzer Brauner Bär
 ist der Chef im Revier

 

 

  


  

  

Erster Weidegang im Garten

 

 

  

So haben wir uns zwecks Reviereingrenzung im Garten eines Rückhalte- und Schutzsystems bedient, wie es bei Landwirten schon seit Jahrzehnten Verwendung findet, nämlich eines elektrischen Weidezaunes. Angefangen hat alles im Jahre 2005 mit einem sehr niedrigen Weidezaun, einem Kaninchennetz i.H.v. 50 cm.

Die Firma horizont, auf deren Weidezäune wir durch den örtlichen Landmaschinenhändler aufmerksam geworden sind, bietet einen 105 Zentimeter hohen und 50 Meter langen Weidezaun für Freilauf-Geflügel, den wir in unserem Garten für die Freilaufhaltung unserer Kaninchen getestet haben.

Seit 2008 testen wir einen speziellen 145 cm hohen Schutzzaun für Freilandkaninchen, den wir zusammen mit der Firma horizont extra anfertigen
Dazu passend den Stromimpulsgeber <hobbygard N> für den hausnahen Gebrauch.

  

Da endet also mein Revier?
(Brauner Bär im Jahr 2005 vor dem Kaninchennetz)


 


 

  

 

Brauner Bär beim ersten Weidezaun-Test / 2005.
 

 

 

  

Das Zaungeflecht wird mit Hilfe beigefügter Kunststoffpfähle aufrecht und straff gehalten. An den unteren Enden weisen diese Pfähle Metallzinken auf, mittels deren sie im Abstand von je etwa zweieinhalb bis fünf Meter in die Erde gestochen werden können. Insgesamt ist der Weidezaun 50 Meter lang, so dass damit im Garten, je nach örtlicher Gegebenheit, ein für hopsende Kleinsäuger ausreichend großer Lebens- und Wirkungsbereich abgesteckt werden kann.

 
 

  

 

  

Die Maschen des Weidezaunes, die in ihrer lichten Weite auf das Körpervolumen von Kaninchen abgestimmt sind, werden von feinen Metallfäden durchzogen, welche im Drei- bis Viersekundentakt Stromimpulse weiterleiten, sobald ein Stromimpulsgeber daran angeschlossen ist. Die Spannung dieser Impulse ist mit 4- bis 10tausend Volt zwar beachtlich hoch, aber dennoch unschädlich für Tier und Mensch, da die dabei fließende Stromstärke selbst nur im Milleamperebereich liegt, oder anders ausgedrückt, die übertragene Gesamtenergie liegt bestenfalls bei etwa 0,7  bis 2 Joule. Da Kaninchen im Übrigen stark behaart sind, stellen diese Tiere ohnehin keinen guten Leiter dar, so dass die Initialwirkung des vom Fell übertragenen Stormimpulses stark abgeschwächt wird.

 

  

Stromimpulsgeber

 
 

  

Wenn ein neugieriges Kaninchen eine Masche des Netzes berührt, erschrickt es gewaltig durch den hierbei auf ihn übertragenen Stromimpuls, der sich für das Tier wie heftiges Zupfen an der Kontaktstelle anfühlt. Es kann auch vorkommen, dass ein Kaninchen versucht, in den Zaun zu beißen. Durch diese unserer Beobachtung nach einmalige Erfahrung wird der Drang nach weiteren Berührungen mit dem Netz so gedämpft, dass der Weidezaun als Rückhaltesystem absolut wirkungsvoll ist und die von Haus aus sowieso schreckhaften Kaninchen vom Netz tunlichst Abstand halten.

 

 

  

 
 

  

Dieser bei Lieferung aufgewickelte Elektrozaun ist 75 cm hoch und 25 Meter lang. Sein Dunkelgrün passt sich der Gartenlandschaft dezent an. Die Maschen sind weit und die Pfähle nur mit Einfachspitze ausgestattet. Das Netz wird durch diese Pfähle nicht dauerhaft hoch- und gleichzeitig straff gehalten, so dass die Maschen durchhängen. Dieser Zaun war u.E.n. zu niedrig -
Katzen überspringen 75 cm spielend.

 

  

Die Metallspitzen werden ins Erdreich gedrückt.
Bei feuchter Erde ist dies leichter, als bei ausgetrocknetem, festem Boden. Die Pfähle mit Einfachspitzen sind nicht so standfest wie Doppelspitzpfähle.

 

  

  Wenn die Metallspitze eines Pfostens erst einmal in den Gartenboden gesteckt worden war, haften meist Reste von Erde daran. Dadurch lassen sich die Plastikclips dann nicht mehr so leicht darüber schieben, um die dem Boden zugewandte Seite des Weidezaunnetzes straff zu halten. Hierdurch kann das Herauslösen des jeweiligen Pfahles aus dem Netzgeflecht erschwert sein.

 

 

  

  Über das obere Pfahlende ist eine Kappe gestülpt, welche das Weidezaunnetz aufrecht hält.
Die Maschen können hier ausgeklinkt
und der Pfosten kann auf diese Weise
aus dem Netz herausgezogen werden.

Der Nullleiter wird mit einem Metallstab aus Messing, Kupfer oder Stahl verbunden, der in das Erdreich gedrückt wird. Der Strom führende Leiter wird mit dem Weidezaun verbunden. In der Abbildung hier ist dies improvisiert ausgeführt. Als Schutz gegen Blitzeinschläge sollte an dieser Stelle ein Blitz ableitender Schutz eingebaut werden. Der Zuleitungsdraht muss gegen hohe Spannung ausreichend isoliert sein. Mit einem Haushaltsstromkabel hat es allerdings ganz gut geklappt, was aber nicht gerade professionell ist.

 

  

Bei hügeligem Gelände werden mehr Pfosten
zum Halten des Weidezaunnetzes benötigt, als bei flachem.
Doch gerade das ist der Vorteil eines Weidezauns - es ist leicht möglich,
ein Gelände mit Büschen, Sträuchern und Unebenen einzuzäunen.

 

  

Da der vom Weidezaun je nach Umständen vermittelte Stromimpuls von Mensch und Tier als nicht angenehm empfunden wird und auf Dauer sogar tödlich sein kann,   sollten schon im Vorfeld Vorbereitungen getroffen werden, um Stromschlägen vorzubeugen.

Auch Kleintierweidezäune mit niedriger Spannung stellen eine beträchtliche Gefahrenquelle dar, denn ein Mensch oder ein Tier könnte sich darin verwickeln. Betreiber von Elektrozaunanlagen sind  aus gesetzlich definierten Sicherheitsgründen verpflichtet,  für jedermann frei zugängliche Zaunabschnitte (z.B. auf der freien Wiese oder einem Feld) mit einschlägigen Warnschildern, wie hier rechts abgebildet, gut sichtbar auf die Gefährlichkeit hinzuweisen. Jeder kennt die elektrifizierten Zäune entlang von Wanderwegen, die eine Schaf-, oder Kuhweide eingrenzen. Bei vielen, der in Verkehr gebrachten Gefahrenquellen bedarf es bekanntermaßen Schilder wie „Vorsicht Stufe“, "Vorsicht Dachlawinen" oder „Frisch gestrichen“, um der gesetzlich definierten Verkehrssicherungspflicht nachzukommen. Dito bei Elektroweidezäunen!

Wenn ein Weidezaun hingegen innerhalb eines privaten Grundstücks (z.B. hinterm Haus) aufgestellt wird, sind die Betreiber der Elektrozaunanlage nicht in der oben beschriebenen Weise zum Warnen verpflichtet. Das unbefugte Betreten eines privaten, befriedeten Besitztums gilt übrigens als rechtlich unzulässiger Hausfriedensbruch i. S. d. § 123 StGB.
Der streunende Jagdhund des Nachbarn oder der Marder kennt kein StGB.

 

  

Zubehörteile des Weidezauns
(Brauner Bär freilich nicht inbegriffen!)
 

 

 

Wer mehr wissen will über Elektrozäune
kann das <
Weidezaun- Programm>
  von horizont bestellen.

 

 

  

Brauner Bär hatte sofort ein Näschen dafür,
ob der Strom nun eingeschaltet ist, oder nicht.
Bei eingeschalteter Spannung,
hörbar am leisen Knistern im Gras,
blieb er dem Netz fern.
 

 

  

Zum Schutz derart gehaltener Kaninchen im Freien muss man sehr vieles beachten.

Kaninchen sind von ihrem Überlebensprinzip her Fluchttiere. Meter für Meter erkunden sie neuen, unmarkierten Lebensraum.

In einer neuen Umgebung empfinden sie Angst und neigen zu erhöhter Fluchtbereitschaft, unbeachtet, ob der Fluchtweg nun in einem Weidezaunnetz endet oder nicht. Also benötigen Kaninchen, wenn sie in ein mit einem E-Weidezaun eingegrenztes neues Territorium eingebracht werden, unbedingt eines ihnen vertrauten Unterstandes bzw. offenen Kaninchenstalls als zentralen Ausgangsort. Es ist sinnvoll, diesen Raum mit den Kaninchen darin noch so lange verschlossen zu halten, bis sich die Kleinsäuger akustisch und optisch an ihre neue Umgebung gewöhnt haben, um diese erst danach auch körperlich zu erschließen.

Beim Einsetzen eines Kaninchens in ein neues Terrain, lassen wir den Strom immer so lange ausgeschaltet, bis sich das Tier unter Aufsicht an seine neue Umgebung gewöhnt hat. Erst dann sollte die "Gefahrenquelle Zaun" gemeinsam erkundet werden.

Alle Einflüsse, welche das Tier in Fluchtpanik versetzen, sollen vermieden werden, so dass die Kaninchen sich nicht in wilder Angst oder bei Verfolgungstreiben in den Maschen verfangen. So soll das Tier gerade in der Anfangzeit auf keinen Fall im neuen Terrain allein gelassen werden, um im Zweifelsfall helfend eingreifen zu können.

Ein besonderes Problem können hierbei durchhängende  Weidezaunabschnitte sein, welche auftreten, wenn das Netz des Zaunes zwischen zwei Pfosten nicht ausreichend gespannt ist. Diese wirken nämlich u. U. wie eine schlaffe Hängematte, so dass sich ein Kaninchen mit dem Fuß darin verfangen kann, wenn es vor Schreck in die Maschen springt, z.B. auch infolge eines ersten Stromimpulses.

Die erste Begegnung mit dem Elektrozaun ist für Tier und Mensch unangenehm, und niemand und nichts strebt danach, eine derartige Erfahrung unbedingt zu provozieren oder zu wiederholen. Bei der Einführung eines E-Weidezauns muss der Halter solange bei dem Tier bleiben, bis es zum ersten Stromkontakt kommt, am besten an der Nase oder den Ohren.

 

 Oh, Schreck
 Die erste Bekanntschaft mit dem Strom führenden Weidezaun ist ein Schock für alle Kaninchen.
Doch, einmal muss es sein!

 

  

 

 

 

  

Aha, da ist kein Strom drauf und eine unkastrierte Häsin ist "Zaungast".
Da kann  Brauner Bär ja gleich mal probieren,
ob er es schafft, die Zaunmaschen zu durchtrennen.
 

 

  

 
Unsere Erfahrungen bei Aufbau und Betrieb des elektrischen Weidezauns für Kaninchen.

Im Jahr 2005 kauften wir den ersten Weidezaun zur Kaninchenhaltung. Auch dieser niedrige Weidezaun ermöglichte es uns, unsere Kaninchen wildparkgleich im Natur belassenen Garten zu halten. Dazu haben wir für die Tiere einen Fläche von ca. fünf Ar abgesteckt. Seither haben unsere Kaninchen viel Platz, um sich zu entfalten und können selbständig und selektiv Frisch- Futternachschublücken überbrücken.

Innerhalb unseres Kaninchen-Freilaufreviers sind keine Hunde, Katzen oder Kleinkinder. Sonstiges Erschreckungspotential, welches Kaninchen zu panischen Fluchtaktionen veranlasst, versuchen wir weitestgehend zu vermieden.

Die Maschen des Zaunes sind aus Kunststofffasern gefertigt. Weder sie, noch die Pfosten aus Kunststoff sind bislang durch Witterungseinflüsse wesentlich gealtert, so dass von einer langen Nutzungsdauer des Materials ausgegangen werden kann. Allerdings besteht die Möglichkeit, dass sich die Pfosten lockern bzw. neigen, weshalb die Anschaffung "mit Doppelspitze" zu empfehlen ist. Die Pfosten lassen sich natürlich in nasse und somit weiche Erde leichter hineinstecken, als in steinhart ausgetrockneten Boden. Bei ebenem Gelände genügt pro fünf Meter Netzlänge ein Pfosten zum Hoch- und Straffhalten, bei hügeliger Bodenformation empfehlen sich mindestens einen Pfahl pro zwei bis zweieinhalb Meter. Bei stark abknickender Zaunführung, z.B. an recht- bis spitzwinkligen Ecken, sind die eingesteckten Pfosten einem starken Netzzug ausgesetzt und können sich dadurch so stark neigen, dass das Netz erheblich durchhängt und so das Risiko des nachteiligen Hängematteneffekts in sich birgt. Hier bieten evtl. Pfosten mit Doppelzinken oder aber auch ein simpel dagegen gestützter Holzpfahl Abhilfe. Wenn nicht genügend Pfosten aus Kunststoff zur Verfügung stehen, können u. Umstände trockene Holzpfosten Marke Eigenbau als Provisorium dienen. Die bodennahe Unterseite des Netzes wird an den Pfosten mittels U-förmiger Clips gespannt, welche über die Metallzinken der Pfähle geschoben werden. Hat ein Zinken erst einmal im Erdreich gesteckt, ist seine Oberfläche so von Erde verunreinigt, dass der Plastikclip nur noch mit Mühe darüber geschoben werden kann. Ein geeigneter Reinigungslappen in Griffweite kann dann hilfreich sein. Wenn die Netzabschnitte zu sehr durchhängen, aber auch, wenn das Gras im Verlauf des Jahres am Zaun empor rankt, entstehen an den Berührungsstellen mit dem Boden bzw. den Pflanzen Kurzschlussbrücken, so dass die Stromimpulsstärke im gesamten Weidezaun stark annimmt und von daher im Bedarfsfall kaum mehr Wirkung zeigt. Bei sehr starken Stromimpulsgebern mit über zwei und mehr Joule Energie fällt dies zwar nicht so sehr ins Gewicht, dafür aber ist der Stromschlag unter Optimalstromleitungsumständen für das kleine Tier bei Berührung über Gebühr hoch. Ein Stromimpulsgeber mit bis zu 0,7 Joule für kleine Haustiere reicht bei 50 Meter Zaunlänge vollkommen aus. Es empfiehlt sich an Stelle eines starken Stromimpulsgebers lieber öfters mal den Zaun auf elektrische Kurzschlussstellen abzusuchen. Um die Stromleitfähigkeit des Netzes überprüfen zu können, bedarf es eines speziellen Spannungsprüfers, den es für wenige Euros zu Kaufen gibt. Für eine effektive Stromweiterleitung ist der Nullpol (Erdungspol) der Spannungsquelle über einen 30 bis 40 Zentimeter langen Kontaktstab, z.B. aus Kupfer, Messing oder auch Stahl, mit der Erde derart zu verbinden, dass dieser Metallstab ausreichend weit in den Boden gesteckt wird. Die stromführende Phase wird mit dem Netz verbunden. Unbedingt zu beachten, dass der Zaun auf keinen Fall mit dem Haushaltswechselstrom aus der Steckdose über 220 Volt in Verbindung kommt, denn dies könnte tödlich enden und würde in jedem Fall Schaden anrichten.

Bei Gewitter ist der ungesicherte Anschluss des Weidezaunes an den Stromimpulsgeber nicht zu empfehlen. Im Zweifelsfall lieber den Strom abschalten und die Stromzuführung unterbrechen oder aber eben einen handelsüblichen Blitzschutz für Weidezäune einbauen. Unsere Kaninchen hoppeln von sich aus lang bevor ein Gewitter aufkommt von alleine durch ihre Kaninchenklappe ins Haus.

Obwohl Brauner Bär und seine Damen höher springen können, als der Weidzaun hoch ist, hat keines unserer Kaninchen den Versuch unternommen, darüber hinweg zu springen, selbst dann nicht, als die Zaunmaschen keinen Strom führten. Grundsätzlich bleiben Kaninchen ihrem vertrauten und von ihnen akzeptierten Revier treu, wenn die Rahmenbedingungen stimmen.

Weder Brauner Bär noch die anderen Kaninchen hatten mehrmals Zaunberührung, um sich dort zu elektrisieren. Das konstante, für Langohren sehr deutlich hörbare Knistern der Stromkurzschlussbrücken bei angelegter Spannung  an den Grashalmen scheint den Tieren zu signalisieren, wann der Zaun unter Strom steht. Und der erste Schreck bei Zaunberührung ist so groß, dass die Tiere Abstand halten.
 

Der Weidezaun passt sich variabel sowohl dem Gelände, als auch den sich ändernden Bedürfnissen und Ansprüchen sowohl des Tieres als auch seines Halters an. So ist es ohne größeren Aufwand möglich, ...

  • bei Bedarf ein weiteres Gelände als Reviererweiterung abzustecken abzugrenzen

  • Kaninchen aus einem angelegten Gemüsebeet fern zu halten

  • Büsche, Sträucher und Bäume zu integrieren

Kaninchen lieben Büsche und Sträucher als Versteckmöglichkeit und sie mögen hügelige Bodenformationen, siedeln sich durchaus gerne auf den Anhöhen an. Solche Naturlandschaften lassen sich mit dem Elektroweidezaun in wenigen Minuten absichern und das bei jederzeitiger Reversibilität ohne erhebliche Eingriffe in die bereits vorhandene Landschaft.


W
er jetzt mehr wissen will über die Installation von Elektrozäunen kann sich im horizont <Weidezaunprogramm> weiter informieren. Für den hobbymäßigen, hausnahen Elektroweidezaun ist das Weidezaungerät <hobbygard N> ein passender Stromimpulsgeber.

 

 
  

Der Weidezaun im Winter -
Obwohl das Netz das ganze Jahr über im Freien verbleibt und jeder jahreszeitlichen Witterung ausgesetzt ist, verschleißt es kaum.

 

  

An stark abknickenden Ecken bedurfte beim 50 cm hohen Kaninchennetz ohne Doppelspitze so mancher Pfosten einer unprofessionellen Unterstützung.

 

  

Im Verlauf der Vegetationsperiode überwuchern Pflanzen die Zaunmaschen, was die Stromstärke zum Teil erheblich mindert. Mit Essigwasser kann das Pflanzenwachstum am Zaun bis zu drei Monate verzögert werden.


 

  

Seit 2008 testen wir in unserem Hausgarten
einen Modellweidezaun, der speziell zum Schutz unserer Kaninchen angefertigt wurde.

 

  

Mit Futter auf der Gegenseite haben wir getestet, wie schnell eine Katze bemerkt, wenn das Weidenetz nur lose auf der Erde aufliegt  --> an der Stelle ohne Heringe schlüpfte das Raubtier ganz gemächlich in Seelenruhe unter dem Strom führenden Zaun hindurch!

 
  

Nicht nur Wurzeln und Bodenunebenheiten
entscheiden darüber, wo und
wie viele Heringe gesteckt werden.

 

 

  

Der Weidezaun passt sich flexibel auch hügeliger Bodenformation an,
so dass ein großzügiges, interessantes Gelände abgesteckt werden kann.

 

 

  

 

Hund, Katze, Maus & E-Weidezaun

Wer auch fremde Hunde und Katzen von seinen frei im Garten lebenden Kaninchen fernhalten möchte, dem sei vor allem ein hoher Weidezaun empfohlen. Wenn das Netz unter Strom steht, wird es von fremden Hunden beschnüffelt und erreicht meist blitzschnell den gewünschten Abschreckungseffekt. Katzen und auch Füchse sind schlauer. Ohne Probleme überspringen sie fast alle handelsüblichen E-Weidezäune. Einzelne unserer Nachbarskatzen haben den Sprung über das 105 cm hohe gelbe Geflügelnetz von horizont  locker gemeistert. Ein 75 cm hoher E-Zaun (wie z.B. das Katzennetz von horizont) könnte durchaus selbst mit Beute von einem Fuchs  aus dem Stand übersprungen werden.

Gut genährte Freigänger-Katzen grabschen aus reiner (Jagd-) Übung alles mögliche Kleingetier: Schmetterlinge, Vögel, Eidechsen, Salamander, Frösche, Blindschleichen, Fische, Jungtiere von Eichhörnchen, ...  werden von der Lautsprache der Mäuse magisch angezogenkurz, alles was sich bewegt, fällt im Spiel den scharfen Krallen dieser kleinen Sadisten zum Opfer. Auch hier in der Gegend leben ca. fünf bis zehn Freigänger- Hauskatzen. Übergriffe seitens dieser Räuber auf unsere Kaninchen sind noch nicht vorgekommen, doch ist auf Katzen einfach kein Verlass. Katzen können  Kaninchen in Panik versetzen, wodurch die Kaninchen sich bei einer kopflosen Fluchtreaktion schwer verletzen können. Kein handelsüblicher Weidezaun stellt ein Hindernis für Katzen dar. Unser <Modell-Schutzzaun für Freilaufkaninchen> hat leider noch nicht so viele Interessenten gefunden, dass dieser hohe Weidezaun in die Massenproduktion gehen könnte.

 


Permanente Außenhaltung und Getreide im Außenbereich locken Mäuse und Ratten.
(dokumentiert bei einer Meerschweinchenaußenhaltung mit Mauspopulation)

 

Kleintierhalter und Landwirte holen ihre frei laufenden Hühner, Enten, Kaninchen und ihr übriges Kleinvieh darum über Nacht für gewöhnlich ins Haus bzw. in einen einbruchssicheren Stall, in erster Linie, um die Beutetiere vor nachtaktiven Räubern zu schützen.

Wenn Kaninchen ausschließlich im Außenbereich untergebracht sind und zudem dort Getreide oder Fertigfutter erreichbar ist, können Wildmäuse in den Volieren, Buchten und  Freigehegen sehr über Hand nehmen. Mäuse sind durchaus in der Lage einen durchschnittlichen "Hasendraht" zu durchschlüpfen und kommen durch engste Ritzen; nagen sich auch durch das Sperrholz der "Kaninchenvillen". Auch ein Weidezaun stellt sicherlich kein Hindernis für eine Maus dar. Dann leben - angelockt vom Getreide, Brot, Nüssen, Fertigfutter - plötzlich außer den drei Kaninchen auch noch 30 Kleinnager im Außengehege, die mitfuttern und durch deren Laute größere Raubtiere anlocken. Die kleinen, wilden Untermieter dürfen nicht vorsorglich getötet werden! Manche Mausarten, wie z.B. die Waldmaus, stehen unter Schutz! Es ist also ratsam, die kleinen Nager im Freilaufbereich der Kaninchen nicht anzulocken. 

 

  

Cloony nutzt die Gunst der Stunde
Der Zaun ist nicht Strom führend und zudem leider auch lasch aufgestellt.

 

 

  


WildTierschutz & E-Weidezaun

Nicht oder kaum beaufsichtigte, insbesondere nachts Strom führende Elektro-Zäune können für die eingebrachten Tiere und für aller Art Wildtiere wie Igel, Kröten oder Feldhasen eine Todesfalle darstellen.

Im Herbst sollten Weidezaunbetreiber besonders auf junge, vom Leben in unseren Gärten noch unerfahrene Igel achten, da sich diese wegen ihrer Stacheln auf ihren nächtlichen Streifzügen in den unteren Maschen der Zäune verhaken können. So müssen wir morgens kontrollieren, ob sich während der Nacht ein Igel oder anderes Wildtier im Netz verfangen hat, bevor der Zaun wieder unter Strom gesetzt wird (Rundum-Blick). Vögel nutzen den Weidezaun als Ast und sitzen munter auf dem Strom führenden Zaun und bauen ihre Nester innerhalb der Büsche und Bäume des Katzen freien Kaninchenreviers. Uns ist aufgefallen, dass sogar Eichhörnchen innerhalb des Kaninchenreviers ihre Nester bauen, weil sie offensichtlich beobachtet haben, dass eine Tanne dort nicht von Katzen heimgesucht wird. Die Eichhörnchen sind "Flugkünstler" und gelangen durch Sprünge über zarte Äste in das Kaninchenrevier.  Für dämmerungs- und nachtaktive Kriechtiere (Schlangen, Kröten, Salamander) kann ein Weidezaun eine Todesfalle sein. Wir haben das bisher noch nicht erleben müssen. Innerhalb der letzen 5 Jahre ist eine rote Nacktschnecke höchstwahrscheinlich durch unseren Elektrozaun zu Tode gekommen. Ansonsten gab es keine Verletzungen durch den Strom führenden Zaun; weder bei den Wildtieren noch bei unseren Kaninchen.

Ein elektrischer Weidezaun darf keine Wildtiere gefährden; d.h. konkret einmal, die Strom führenden Maschen sollten nicht im Gras liegen und die unterste, aufliegende Maschenreihe darf nicht Strom führend sein. Bei der Haus integrierten Freilandhaltung mit gesteuertem Weidegang sind die Elektrozäune nur während der Freilaufphasen unter Strom. Nur ausnahmsweise, wenn ein Tier wegen eines Konflikts mit einem Artgenossen einige Zeit auch über Nacht Abstand zu seinen Artgenossen braucht, bleibt der Zaun auch über Nacht unter Strom (dies kann vor allem im Frühjahr und Herbst vorkommen).

 

 

  

Bio-Kaninchen in stationärer Elektro-Weidezaunhaltung
 - ein Modellversuch von Bettina Hüttig-Reusch, die seit nunmehr 15 Jahren
Kaninchen im Gruppenfreilauf hält.

 

  



Häufige Fehler
bei Installation und Betrieb eines Elektro-Weidezaunsystems:

  • Zu kleines Freigelände

  • keine Hausnähe
    (außerhalb des Dorfes, weit ab vom Gehöft)

  • Ständig wechselnde Fläche
    (Weidewechsel)

  • Keine zentrale, fest stehende Zufluchtsmöglichkeit innerhalb der Weidefläche (falsch platzierte "Höhle")

  • Zu weitmaschiges Zaungeflecht
    (z.B. Verwendung von Schafnetzen, Billignetze)

  • Unzureichende Verankerung des Netzes mit dem Boden
    (keine oder zu wenig Heringe)

  • Zu wenig Zaunpfähle (aufliegendes Netz, Hängematteneffekt)

  • Zu hoher Strom (über 0,7 Joule)

  • Fehlender Wildtier- und Amphibienschutz (Wildwechsel, Amphibienwanderweg, keine Netzverstärkung im unteren Bereich)

  • Mangelhafte Erdung

  • keine sichere Gesamtkonzeption
     

Wichtigster, abschließender Hinweis!
Bei Elektrozäunen im Einflussbereich von Kindern und eher Einfältigen empfiehlt sich eine nachhaltig eindrucksvolle sinnvolle Einführung in den Umgang mit Elektroanlagen. Der eben genannte Personenkreis ist im Übrigen für die eigenverantwortliche Betreuung und Versorgung von Freilaufgruppenkaninchen mit E-Weidezaun nicht geeignet.

Bis dato ist der <spezielle Kaninchenschutzzaun> noch nicht über den Fachhandel erhältlich!

 

  

 

 

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