Unsere Erfahrungen bei
Aufbau und Betrieb des elektrischen Weidezauns für Kaninchen.
Im Jahr
2005 kauften wir den ersten Weidezaun zur Kaninchenhaltung. Auch
dieser niedrige Weidezaun ermöglichte es uns, unsere Kaninchen
wildparkgleich im Natur belassenen Garten zu halten. Dazu haben wir
für die Tiere einen Fläche von ca. fünf Ar abgesteckt. Seither haben
unsere Kaninchen viel Platz, um sich zu entfalten und können
selbständig und selektiv Frisch- Futternachschublücken überbrücken.
Innerhalb unseres
Kaninchen-Freilaufreviers sind keine Hunde, Katzen oder Kleinkinder.
Sonstiges Erschreckungspotential, welches Kaninchen zu panischen Fluchtaktionen
veranlasst, versuchen
wir
weitestgehend zu vermieden.
Die Maschen des
Zaunes sind aus Kunststofffasern gefertigt. Weder sie, noch die
Pfosten aus Kunststoff sind bislang durch Witterungseinflüsse
wesentlich gealtert, so dass von einer langen Nutzungsdauer des
Materials ausgegangen werden
kann. Allerdings besteht die Möglichkeit, dass sich die Pfosten
lockern bzw. neigen, weshalb die Anschaffung "mit Doppelspitze" zu
empfehlen ist. Die
Pfosten lassen sich natürlich in nasse und somit weiche Erde leichter
hineinstecken, als in steinhart ausgetrockneten Boden. Bei ebenem
Gelände genügt pro fünf Meter Netzlänge ein Pfosten zum Hoch- und
Straffhalten, bei hügeliger Bodenformation empfehlen sich mindestens
einen Pfahl pro zwei bis zweieinhalb Meter. Bei stark abknickender
Zaunführung, z.B. an recht- bis spitzwinkligen Ecken, sind die
eingesteckten Pfosten einem starken Netzzug ausgesetzt und können sich
dadurch so stark neigen, dass das Netz erheblich durchhängt und so das Risiko
des nachteiligen Hängematteneffekts in sich birgt. Hier bieten evtl. Pfosten mit
Doppelzinken oder aber auch ein simpel dagegen gestützter Holzpfahl Abhilfe. Wenn
nicht genügend Pfosten aus Kunststoff zur Verfügung stehen, können u. Umstände
trockene Holzpfosten Marke Eigenbau als Provisorium dienen. Die bodennahe Unterseite des
Netzes wird an den Pfosten mittels U-förmiger Clips gespannt,
welche über die Metallzinken der Pfähle geschoben werden. Hat
ein Zinken erst einmal im Erdreich gesteckt, ist seine Oberfläche
so von Erde verunreinigt, dass der Plastikclip nur noch mit Mühe
darüber geschoben werden kann. Ein geeigneter Reinigungslappen in Griffweite kann
dann hilfreich sein. Wenn die Netzabschnitte zu sehr durchhängen, aber auch,
wenn das Gras im Verlauf des Jahres am Zaun empor rankt,
entstehen an den Berührungsstellen mit dem Boden bzw. den Pflanzen
Kurzschlussbrücken, so dass die Stromimpulsstärke im gesamten
Weidezaun stark annimmt und von daher im Bedarfsfall kaum mehr Wirkung zeigt. Bei sehr
starken Stromimpulsgebern mit über zwei und mehr Joule Energie fällt
dies zwar nicht so sehr ins Gewicht, dafür aber ist der Stromschlag
unter Optimalstromleitungsumständen für das kleine Tier bei Berührung
über Gebühr hoch. Ein Stromimpulsgeber mit bis zu 0,7 Joule für kleine
Haustiere reicht bei
50 Meter Zaunlänge vollkommen aus. Es empfiehlt sich an Stelle
eines starken Stromimpulsgebers lieber öfters mal den Zaun auf
elektrische Kurzschlussstellen abzusuchen. Um die Stromleitfähigkeit des Netzes
überprüfen zu können, bedarf es eines speziellen Spannungsprüfers,
den es für wenige Euros zu Kaufen gibt. Für eine
effektive Stromweiterleitung
ist der Nullpol (Erdungspol) der Spannungsquelle über einen 30 bis 40
Zentimeter langen Kontaktstab, z.B. aus Kupfer, Messing oder
auch Stahl, mit der Erde derart zu verbinden, dass dieser Metallstab
ausreichend weit in den Boden gesteckt wird. Die stromführende Phase
wird mit dem Netz verbunden. Unbedingt zu beachten, dass der Zaun auf
keinen Fall mit dem Haushaltswechselstrom aus der
Steckdose über 220 Volt in Verbindung kommt, denn dies könnte tödlich
enden und würde in jedem Fall Schaden anrichten.
Bei
Gewitter ist der ungesicherte Anschluss des Weidezaunes an den
Stromimpulsgeber nicht zu empfehlen. Im Zweifelsfall lieber den Strom
abschalten und die Stromzuführung unterbrechen oder aber eben einen
handelsüblichen Blitzschutz für Weidezäune einbauen. Unsere Kaninchen hoppeln von sich aus lang
bevor ein Gewitter aufkommt von alleine durch
ihre Kaninchenklappe ins Haus.
Obwohl Brauner Bär und seine
Damen höher springen können, als der Weidzaun hoch ist, hat keines
unserer Kaninchen den Versuch unternommen, darüber hinweg zu springen,
selbst dann nicht, als die Zaunmaschen keinen Strom führten.
Grundsätzlich bleiben Kaninchen ihrem vertrauten und von ihnen
akzeptierten Revier treu, wenn die Rahmenbedingungen stimmen.
Weder Brauner Bär noch die
anderen Kaninchen hatten mehrmals Zaunberührung, um sich dort zu
elektrisieren. Das konstante, für Langohren sehr deutlich hörbare
Knistern der Stromkurzschlussbrücken bei angelegter Spannung an
den Grashalmen scheint den Tieren zu signalisieren, wann der Zaun
unter Strom steht. Und der erste Schreck bei Zaunberührung ist so
groß, dass die Tiere Abstand halten.
Der Weidezaun passt sich variabel
sowohl dem Gelände, als auch den sich ändernden Bedürfnissen und
Ansprüchen sowohl
des Tieres als auch seines Halters an. So ist es ohne größeren Aufwand möglich,
...
-
bei Bedarf ein
weiteres Gelände als Reviererweiterung abzustecken abzugrenzen
-
Kaninchen aus einem
angelegten Gemüsebeet fern zu
halten
-
Büsche, Sträucher und Bäume zu
integrieren
Kaninchen
lieben Büsche und Sträucher als Versteckmöglichkeit und sie mögen hügelige Bodenformationen, siedeln sich
durchaus gerne auf den Anhöhen an. Solche Naturlandschaften lassen sich mit dem
Elektroweidezaun in wenigen
Minuten absichern und das bei jederzeitiger Reversibilität ohne
erhebliche Eingriffe in die bereits vorhandene Landschaft.
Wer jetzt mehr wissen will über die
Installation von Elektrozäunen kann sich im horizont <Weidezaunprogramm>
weiter informieren. Für den hobbymäßigen, hausnahen Elektroweidezaun ist das Weidezaungerät <hobbygard
N> ein passender Stromimpulsgeber.
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